Wissenswertes rund um Holunder & Aronia

Herkunft und Anbaufläche

Imposant ist vor allem das Alter des Holunders – archäologische Ausgrabungen belegen Holunder schon im Neolithikum. Der Holunder stammt ursprünglich aus Nordamerika, zählt aber schon längst als einheimische Pflanze aufgrund des jahrhundertelangen Vorkommens in Europa. Neben dem natürlichen Vorkommen des Holunderstrauchs, insbesondere an Waldrändern, Wiesen und Gärten, gilt das Steirische Vulkanland als eines der größten Anbaugebiete dieser Kultur und ist dafür hervorragend geeignet, da der hier angepflanzte Holunder besonders viele Inhaltsstoffe enthält. Grund dafür ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der magnesiumreiche vulkanische Boden. Die Anbaufläche von Holunder beträgt in der Südost- und Oststeiermark rund 1.000 ha, das entspricht der weltweit größten professionell bewirtschafteten Fläche für Holunder. 50 % der Weltproduktion von Kulturholunder wird somit in der Steiermark erzeugt. Holunder hat im Obstbau, nach dem Apfel, die zweitgrößte Bedeutung.

Die Aronia, auch Apfelbeere genannt, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rosengewächse und hat ihren Ursprung in Nordamerika. Bereits von den Indianern wurde sie als wertvolle Frucht geschätzt. Seit 2001 wird die Aroniapflanze auch in der Region kultiviert – mittlerweile beträgt die Anbaufläche in der Region Südost- und Oststeiermark 400 ha, was zu den größten Anbaugebieten Zentraleuropas zählt.

Produktion

Für die Produktion wird der schwarze Holunder verwendet, der in veredelter Form in professionellen Intensivobstkulturen angebaut und geerntet wird. Holunder findet in der Region folgende Anwendungsfelder (und deren Folgeprodukte) – in der Reihenfolge der Mengen:

  • Holunderbeeren (Farbstoffe, Kulinarik, Getränke, alkoholische Getränke, Trester-Pulver, Tees, Holunderkernöl und gemahlener Kernpresskuchen, Medizin, Hausmittel)
  • Holunderblüten (Kulinarik, Dicksaft/Getränke, Aroma, Tees, Medizin, Hausmittel)
  • Holunderholz (Stammholz für Kunst- und Handwerksgegenstände, Musikinstrumente; Pilzzucht)
  • Holunderblätter, -wurzeln und -rinde (Medizin, Hausmittel)

Im Vulkanland mit rund 550 ha Anbaufläche werden im Durchschnitt 6.600 Tonnen pro Jahr an Holunderbeeren (davon Bioqualität ca. 30 t) mit einem Marktwert von ca. 3,3 Mio. € geerntet. Vor allem die Sorten Haschberg und Rubin finden häufig Verwendung. Von dieser Erntemenge gehen über 80 % in den Regionalexport, d.h. werden über die Grenzen der Region hinaus verkauft. Der größte Teil der Holunderernte (8.000 Tonnen pro Jahr) wird von der »Steirischen Beerenobstgenossenschaft« gesammelt, tiefgefroren und vermarktet. Holunder aus der Steiermark wird weltweit von Amerika bis nach China exportiert.

Was viele nicht wissen: Die Holunderpflanze kann bis auf das Holundermark vollständig verarbeitet werden – so werden beispielsweise Blätter, Rinde und Wurzeln für medizinische Produkte verwendet und der Stamm für Kunst und Handwerk. Aber Vorsicht, vom Verzehr roher Beeren ist abzuraten, da diese u.a. Übelkeit verursachen!

Ebenso durch ihre Vielseitigkeit zeichnet sich die Aroniabeere aus: Aus den reifen Beeren werden beispielsweise Säfte, Liköre, getrocknete Beeren für Müslis, Tee oder Pulver als Nahrungsergänzung hergestellt. Der Anbau dieser Pflanze ist in unserer Region äußerst beliebt, da sie leicht kultivierbar und damit eine biologische Produktion möglich ist. Zudem kann die Ernte mechanisiert erfolgen, was beim Holunder nicht möglich ist.

Holunderprodukte aus der Region

  • Säfte und Mischsäfte aus den Beeren
  • Sirup aus den Blüten
  • Marmeladen
  • Tee aus den Blüten
  • Schnäpse und Liköre
  • Schokoladen mit Holunderblüten (Zotter)
  • Körperpflegeprodukte mit Holunderkernöl (bestellbar unter Styria Sambucus)

 

Auch für die Kulinarik in der Region ist der Holunder hervorragend geeignet – die Beeren und Blüten können zu Gerichten wie Suppen, Röster oder Eis verarbeitet werden. Beliebt sind vor allem Dessertvariationen mit der vielfältigen Pflanze.

 

Aroniaprodukte aus der Region

  • Direkt- und Mischsäfte
  • Sirup
  • Marmeladen
  • getrocknete Beeren
  • Tee aus Trestern
  • Pulver aus Trestern
  • Aronia-Schokolade
  • Liköre

 

Der Farbstoff beider Beeren wird außerdem in der Getränke- und Teeindustrie für Säfte, Fruchtsaftgetränke, Nektar, Eistee, als Zusatz bei alkoholischen Getränken, in der Süß- und Backwarenindustrie für Bonbons, Fruchtgummis (Haribo), Kaubonbons, Füllungen und in der Milch- und Eisindustrie für Fruchtzubereitungen, Überzüge sowie Desserts verwendet.

Literaturtipps

Alles Holler! Das Holunder-Kochbuch von Renate Christandl

Holunder-Wunderwelt. Ratgeber Naturheilkunde von Sepp Porta, Michael Hlatky und Johannes Christandl

Das große kleine Buch: Holunderzeit: Was alles im Holler steckt von Brigitta Klaushofer

Holunder: Mythos, Heilwirkung und Rezepte von Krystin Liebert

Holunderzauber: Ein Kochbuch & mehr von Andrea Oppermann

Holunderzeit: Was alles im Holler steckt von Brigitta Klaushofer

ARONIA: Kleine Beere – Große Wirkung von Herbert Wittl und Michaela Döll

ARONIA. Die Powerbeere aus der Eiszeit von Walter Binder

Aronia – Das heimische Superfood: Schmeckt gut, tut gut von Tanja Braune