Fenster in die Erdgeschichte
Eine Zeitreise durch das Steirische Vulkanland

ERLEBNIS GEOLOGIE
Ein transnationales Kooperationsprojekt
Das Steirische Vulkanland und der Geopark Bayern-Böhmen verbindet die vulkanische Vergangenheit, die als Identitätsanker für die regionale Entwicklung in Wert gesetzt wird. Gemeinsam soll es gelingen, den Vulkanismus besser sichtbar zu machen und erlebnisorientiert aufzubereiten, um so die regionale Identität zu stärken und als Hebel für die kulturelle und wirtschaftliche regionale Entwicklung zu nutzen.
Konkret ist ein umfassender Bildungsprozess geplant, in dem gemeinsam mit Schulen und Gemeinden der regionale Vulkanismus aufgearbeitet und so die gemeinschaftliche Umsetzung von Geopunkten in der Region vorbereitet wird. An den Geopunkten werden unterschiedliche Aspekte des Vulkanismus erklärt und erlebbar gemacht. So soll ein Netzwerk an vulkanischen Schauorten entstehen, die untereinander in Beziehung stehen, und je ein Kapitel der geologischen Geschichte der Region erläutern.
Gut sichtbarer und leicht verständlicher Vulkanismus stärkt die regionale Identität und bildet eine unverwechselbare touristische Positionierung.
Projektziele
Die Region Steirisches Vulkanland besticht nicht nur durch hervorragende Produkte und ein besonderes Lebensgefühl, sondern auch durch eine – in Österreich – einzigartige geologische, stark vulkanisch geprägte Vergangenheit.
Mit dem Forum Neustadt Plus wurde ein Partner in einem Geopark gefunden, wo bereits Erfahrung zur Aufarbeitung, Erlebbar- und Sichtbarmachung der geologischen Vergangenheit besteht, wie z.B. durch bereits entwickelte Geopark-Routen, -Punkte und Infostellen.
Durch die gemeinsame Aufarbeitung und Darstellung der vulkanischen Vergangenheit soll das Wissen um die eigene Region gesteigert und die regionale Identität gestärkt werden. Beide Regionen können voneinander lernen und das Vulkanland insbesondere von den Erfahrungen mit geologischen Museen, Schauorten, Führungen, usw. profitieren.
Zudem sind die Vulkanvorkommen im Geopark Bayern-Böhmen mit den südoststeirischen Vulkanen vergleichbar. Die erhaltenen Vulkanreste zeigen in beiden Regionen unterschiedlichste Stockwerke der Vulkanbauten welche im Laufe der Jahrmillionen durch Erosion freigelegt wurden. Daneben gibt es im GEOPARK Bayern-Böhmen ganz junge Vulkane, die veranschaulichen, wie die steirischen Vulkane zur Bildungszeit ausgesehen haben und wie diese seinerzeit die Landschaft prägten. Zudem gibt es dort mancherorts Hinweise auf vulkanische Aktivitäten im Untergrund, die auf zukünftige Ereignisse hinweisen. Eine gemeinsame Aufarbeitung und vergleichende Darstellung der zumeist „untypischen Vulkanbauten“ kann daher die geologische Vergangenheit wesentlich realistischer und spannender mit aktuellem Bezug vermitteln.
Die Identifikation mit der eigenen Region hat sich in den letzten Jahren als zentraler Hebel für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Region erwiesen, der wesentlich zur Aktivierung der regionalen Bevölkerung beiträgt. Daher leistet die Aufarbeitung des Vulkanismus als identitätsstiftendes Element einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Regionen, an der sich auch zahlreiche Produktentwicklungen orientieren. Darüber hinaus ist ein erlebnisorientiert aufbereiteter Vulkanismus auch ein attraktives touristisches Alleinstellungsmerkmal, das die Regionen Steirisches Vulkanland und Bayern stärkt und inhaltlich unterfüttert, wie etwa die Entwicklung zum Geopark in Parkstein zeigt.

GeoTop – Gemeinden
Geologie erleben - Projekt mit Schulen
Erstellung des regionalen Gesteinskoffers

Jede Schule leistete ihren Beitrag für ein großes Ganzes bzw. eine voll bestückte Gesteinskiste der Region Steirisches Vulkanland. Das vernetzende Schulprojekts stand ganz im Zeichen der Geologievermittlung und der gemeinsamen Identität dieser Region. 15 verschiedene Gesteine (Ablagerungsgesteine, Vulkangesteine) dokumentieren die Entwicklungsgeschichte der Region über einen Zeitraum von rund 16 Millionen Jahren. Jede Schulklasse hat ein Gestein vor Ort in den Gemeinden aufgesammelt und die zugehörigen Informationen gemeinsam mit Dr. Ingomar Fritz 2024 erarbeitet, ganz unter dem Motto: „Jeder macht einen Teil – alle haben Alles“.
Die Schulen, die Teil des Projekts waren, bekamen im feierlichen Rahmen ihre eigene Gesteinskiste überreicht. Die analoge Gesteinskiste wird zusätzlich mit digitalem Informationsmaterial für den Einsatz im Unterricht ergänzt und zukünftig allen Schulen der Region zur Verfügung gestellt.
Alle Schulen, die Teil des Projekts waren, mit den Gesteinsarten, die sie bearbeitet haben:
- MS Mureck – Murnockerl
- VS Hatzendorf – Silt/Lehm
- MS Fehring – Ton
- Vulkanschule – Basalt (Typ „Sonnenbrenner“)
- VS Klöch – Basalt
- VS Tieschen – Schlackenbasalt
- MS Ilz – Kohle
- MS Straden – Sand
- MS Gnas – Kalksandstein
- VS St. Anna a. Aigen – Kalkstein mit Fossilien
- VS Gossendorf – Steirischer Trass
- MS Bad Gleichenberg – Trachyandesit (2 Variationen)
- MS Riegersburg – Vulkanischer Tuff
- VS Kapfenstein – Vulkanischer Tuff (mit Olivin)
Film: ERLEBNIS GEOLOGIE

RegionalMedien/WOCHE: Herwig Brucker:
Lange Nacht der Museen: Ausstellungseröffnung im Geo-Info Kapfenstein

GeoTop-Tagung 2023 im Steirischen Vulkanland: