Kapelle Schichenau „Maria immer hilf Kapelle’

Kapelle Schichenau „Maria immer hilf – Kapelle“– Chronik

Für die Pfarrchronik/Homepage möchte ich über die „neue“ Kapelle Schichenau, bzw. über die Entstehung der Kapelle berichten.
Ganz egal, ob man unseren Ort vom Süden, aus dem Saßtal, oder aus dem Westen über den Sonnenberg erreicht, immer fällt der Blick auf die schmucke, weithin sichtbare Schichenaukapelle, die gleich einem Wahrzeichen über dem Weinberg von Nagl-Hiebaum, vlg. Pauln, thront und am Abend beleuchtet wird.
Wie bei vielen Kapellen, Marterln und Wegkreuzen geht die Entstehung auf ein Gelöbnis zurück. Im Fall der Schichenaukapelle hat Franz Marbler aus Krottenberg, als er im Jahre 1920 an Tuberkulose erkrankte, die in unserer Gegend damals viele Menschenleben forderte, gelobt, ein Marienbild in Schichenau anzubringen, falls er genese.
Nach der Gesundung machte er sein Versprechen wahr und brachte das Marienbild „Maria hilf“ nach Schichenau, wo er es, nahe am heutigen Standplatz der Kapelle, an einer Buche anbrachte.
Als das Geschehen zu diesem Marienbild um 1950 durch Erzählungen wieder aktualisiert wurde, gründete sich unter der Führung von Alois Niederl, vlg. Vorderbergpaul, ein Kapellenausschuss, der mit der Schichenauer Bevölkerung und in Absprache mit Herrn Franz Marbler beschloss, eine kleine Kapelle zu errichten. Mit dem Bau wurde 1951 begonnen. An diese kleine Kapelle, die turmförmig gebaut war, erinnern sich sicher noch viele St. Stefaner. Am 15. August 1953 wurde die Kapelle von Pfarrer Kanonikus Dr. Josef Wiedner geweiht. Seit diesem Zeitpunkt führt alljährlich am 15. August, dem Marienfeiertag, eine Prozession (Fußwallfahrt) von der Pfarrkirche zur Schichenaukapelle.
Anfang der 1980ger Jahre entstand dann der Plan, eine größere Kapelle, die mehr Platz im Inneren bieten sollte, zu errichten. Wiederum wurde ein Kapellenausschuss unter der Leitung von Franz Walter, vlg. Plattner, gegründet. Ich durfte damals in beratender Funktion in diesem Ausschuss mitarbeiten und so das Funktionieren der ausgezeichneten Dorfgemeinschaft „hautnah“ erleben.
Schnell war man sich einig, das Projekt einer „neuen, größeren, schöneren“ Kapelle umzusetzen. Die kostenlosen Pläne dazu erstellte, nach vielen Beratungen und Besichtigungen anderer Kapellen, BM Architekt Bruno Berger. Im Mai 1982 erfolgte bereits der Spatenstich. Noch im Jahr 1982 konnte, dank zahlreicher freiwilliger Helfer, der Rohbau fertig gestellt werden. Die Familie Nagl, vlg. Pauln, stellte den Strom für die Arbeiten und versorgte die ehrenamtlichen Arbeiter immer wieder mit Essen. Patinnen und Paten und Herr Franz Marbler ermöglichten mit großzügigen Spenden die Fertigstellung der Kapelle im Jahre 1983. Auch ein von der Familie Nagl, vlg. Pauln, beim Buschenschank ausgerichtetes Kapellenfest brachte einen großen finanziellen Ertrag.
So konnte die „alte“ Kapelle aus dem Jahre 1953 abgetragen werden und die „neue“ Kapelle am 15. August 1983 von Pfarrer Johann Sudy und P. Michael Kothgasser gesegnet werden.
Über der Eingangstür wurde eine Darstellung, in Anlehnung an den 15. August, von Maria Himmelfahrt angebracht. Auch eine neue Marienstatue, gespendet von Frau Maria Niederl, kam in die Kapelle.
Bereits am 15. August 1984 installierte man eine Glocke mit Läutwerk auf dem Turm. Die Segnung nahmen Pfarrer Johann Sudy und P. Dr. Alois Kothgasser, heute em. Erzbischof von Salzburg, vor.
Seit dem Jahre 2004 gestaltet die Katholische Frauenbewegung anlässlich der August-Wallfahrt immer eine Kräutersegnung, was von den Teilnehmern sehr gerne angenommen wird.
Am 23.08.2012, fast 30 Jahre Jahre nach der Weihe der Kapelle, gründete sich wieder ein Kapellenverein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, eine Turmuhr anzuschaffen, neue Glasfenster anzubringen und die Färbelung innen und außen zu erneuern. Zum Obmann wurde Hans Jagl aus Schichenau gewählt.
Bereits im Jahr 2014 konnten oben angeführte Vorhaben unter Obmann Hans Jagl erfolgreich abgeschlossen werden. Die wunderschönen Glasfenster wurden vom Grazer Künstler DI Adolf Bachler (aus Raaba bei Graz) im Stift Schlierbach in Schmelzglastechnik hergestellt.
Die Turmuhr wurde zur Gänze von Hrn. Franz Nagl, sen., vlg. Pauln, im Jahr 2012 gespendet. Gesegnet wurden die neuen Glasfenster und die neu renovierte Kapelle von Pfarrer Mag. Christian Grabner bei der Wallfahrt am 15. August 2014.
Übrigens: Sehr interessant und lesenswert sind auch die Aufzeichnungen, die in der Kapelle in einem Meditationsbuch aufliegen, gestaltet von Herrn und Frau Jagl.
Die Informationen zu dieser chronologischen Übersicht habe ich aus dem Pfarrblatt 1984, der Chronik von Schichenau, Übersicht EB Dr. Alois Kothgasser, 30 Jahre Marktgemeinde, eigene Erinnerungen ab 1983 und aus Gesprächen mit dem verstorbenen Herrn Franz Nagl, vlg. Pauln, Obmann Hans Jagl und Gerhard Lückl.
OSR Franz Suppan, Schulstraße – November 2016

 
 

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Schichenau
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