Kirche Trössengraben

Kapelle, bzw. Filialkirche Trössengraben – „Michelskirche“

Der Grundstein für die Filialkirche Trössengraben wurde bereits am 30.09.1951 von Weihbischof Dr. Leo Pietsch gelegt.
Die feierliche Weihe nahm am 19. Oktober 1952 Domprobst Dr. Puchas „in Anwesenheit einiger tausend Menschen“, wie die Chronik berichtet, vor.
Es gab einige Gründe, die zur Errichtung der Michelskirche führten. So war die noch heute bestehende Eilbauerkapelle in Jatzegg viel zu klein für die vielen Gottesdienstbesucher, die aus den Pfarren St. Stefan i.R., Kirchbach und Kirchberg kamen. Außerdem wollte man das Gotteshaus näher an die im Jahre 1867 gegründete Schule heranbringen.
So wurde der Bau des Gotteshauses bereits im Jahre 1949 beschlossen, ein Bauausschuss gegründet und ein Bauplatz angeschafft. Der Grund wurde von Franz Roßmann gespendet. Der Kirchengrund beträgt 11a. Er ist ungefähr 42m lang und 25m breit. Der Plan für die Michelskirche stammt von Architekt DI Hermann Staar aus St. Stefan i.R. Das Altarbild, eine Fresko-Gemälde, den heiligen Erzengel Michael darstellend, malte der akademische Maler Anton Hafner.
Die verbaute Fläche der Kirche beträgt 202 m²; sie ist innen 18m lang, 8m breit und an der höchsten Stelle 6,5m hoch. Die Turmhöhe beträgt einschließlich Kreuz 18,80m.
Ein weiterer Grund für die Errichtung der Kirche war die Dankbarkeit dafür, dass der zweite Weltkrieg an den Grenzen der Pfarre am 8. Mai 1945 zum Stillstand gekommen war. Die Kapelle wurde daher dem heiligen Michael, dessen Festtag am 8. Mai ist, geweiht. Diese Dankbarkeit bewirkte auch, dass die gesamte Pfarrbevölkerung das Projekt des Neubaues tatkräftig unterstützte. So waren schon zu Beginn des Baues jede Menge an gespendeten Baumaterialien vorhanden. Schon 1950 wurden bei Promitzer 45.000 Ziegel geschlagen und gelagert. Ebenso waren 30 Festmeter Bauholz, 3000 Dachziegel, 15t Kalk, 8t Zement u.a. vorhanden. Bereits am 15.08.1955 konnten, auf Initiative von Kaplan Josef Fuchs, von Prälat Macher drei Glocken gesegnet und aufgezogen werden. Die größte Glocke ist dem heiligen Michael, die beiden anderen der heiligen Maria und dem heiligen Stefanus geweiht.

1961 schlug der Blitz in den Turm ein. Herabfallende Ziegel beschädigten das Dach sehr. Daher deckte man Turm und Dach mit Blech und installierte einen Blitzschutz. 1962, bei der 10 Jahr Feier, war man besonders stolz, dass der Fußboden verlegt und endlich Sitzbänke angeschafft werden konnten. Ebenfalls wurde 1962 an der Kirche eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Gefallenen angebracht. 1964 führte man den „Stuhlzins“ ein, den es heute nicht mehr gibt. 1971 wurde eine Außenrenovierung durchgeführt und 1974 das elektrische Läutwerk eingerichtet.

Auf Initiative von Pf. Johann Sudy kamen 1978 die Kreuzwegbilder, die aus dem Jahr 1800 stammen, aus der Pfarrkirche in die Michelskirche. Sonst sind keine Bilder in der Kirche.
Besonders verdient gemacht hat sich Pfarrer Kanonikus Dr. Josef Wiedner um den Bau und die Erhaltung der Kapelle. Allen Kaplänen, wie Martin Horvatic, Josef Fuchs, Peter Orthofer u.a. lag die Michelskirche besonders am Herzen. Auch die Pfarrer Johann Sudy und Mag. Gerhard Knapp kümmerten sich sehr um die Filialkirche und feierten oft und gerne hier Gottesdienst.

Auch unserem Pfarrer Mag. Christian Grabner ist die Filialkirche ein besonderes Anliegen, wobei es ihm zu verdanken ist, dass die Pfarre Kirchbach, wie in der Ursprungszeit, wieder mehr eingebunden ist. Derzeit findet alle zwei Wochen ein Gottesdienst statt, den in erster Linie Prof. Dr. Alfred Drögsler mit den Gläubigen feiert. Als Priester bemüht er sich sehr um die Michelskirche und deren Bestand und Instandhaltung.

Der erste Kapellenausschussobmann war Herr Franz Pammer, vlg. Eilbauer, der 1977 tödlich verunglückte.
Jetziger Kapellenausschussobmann ist seit 1977 Josef Hiebaum. Auch er kümmert sich mit seinem Team erfolgreich um die Erhaltung der Kapelle.
Schon 1977 wurde eine Heizung mit zwei Ölöfen eingebaut, was auch eine Isolierung des Kuppelgewölbes erforderte.
Eine elektrische Heizung löste dann 1994 die Ölheizung ab.
Die Turmuhr wurde 1986 eingebaut, ebenso die kleine Standorgel. Anlässlich der 40 Jahrfeier sanierte man die Filialkirche 1992 gründlich. Am 19. Juli 1992 segnete die sanierte Kirche unter großer Beteiligung der Bevölkerung Pfarrer Johann Sudy. 1994 wurden drei schöne schmiedeeiserne Leuchter angeschafft, die auch eine Verstärkung der elektrischen Anlage erforderten. Bei der Christmette 1994 schaltete man sie erstmals ein.

Im Jahr 2000 bekam die Kirche eine elektrische Bankheizung, 2001 eine Lautsprechereinrichtung und außerdem 2004 eine Außenbeleuchtung, da die Kirche ja bekanntlich weithin sichtbar ist. Im Jahr 2010 erfolgte die Vergrößerung der Sakristei.
Besonders erfreulich ist, dass sich die seinerzeit „verlobte“ alljährliche Fußwallfahrt, die an einem Sonntag im Mai von der Pfarrkirche zur Filialkirche führt, über die vielen Jahre erhalten hat und auch in unserer Zeit gut angenommen wird.

Für Interessierte sei noch darauf hingewiesen, dass RR Alfred Moser im Pfarrblatt vom September 1982 einen ausführlichen Artikel zum 30jährigen Bestand der Michelskirche geschrieben hat, ebenso in der Gemeindechronik von 1984. Auch in der Chronikschrift der Gemeinde St. Stefan i.R. aus dem Jahr 1954 findet sich eine Zusammenfassung. Ich konnte zusätzlich aus den handschriftlichen Aufzeichnungen der ehemaligen Gemeinde Trössengraben und aus Gesprächen mit dem Obmann Josef Hiebaum viel zur Kapelle erfahren, das in den Bericht eingeflossen ist.

OSR Franz Suppan, 8083 Schulstraße 26, 16. April 2012

 
 

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Trössengraben
Sankt Stefan im Rosental


 
 

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